Chronik TuS Germania Hohnhorst 100 Jahre
Angesteckt von den Nachbargemeinden Rehren A. R. und Ohndorf, in denen schon ein Jahr früher ein Turnverein gegründet wurde, versammelten sich auch in Hohnhorst eine Handvoll junger Männer und gründeten am besagten 10. März 1912 den Turn-Verein ,,Germania" Hohnhorst. Als Vorsitzenden des neuen gegründeten Vereins wählte man den langjährigen Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden, Conrad Wille, der den Zweck des Vereins wie folgt schriftlich festgehalten hat: ,,Der Zweck desselben ist die Förderung des deutschen Turnens, als eines mittels zur körperlichen und sittlichen Kräftigung, sowie die Pflege deutschen Volksbewusstseins und vaterländlicher Gesinnung. AIIe politischen Parteibestrebungen sind ausgeschlossen". Eine 17 Paragraphen umfassende ,,Vereins-Satzung" und eine sieben Punkte umfassende ,,Turn-Ordnung" gaben dem Verein den inneren halt.
Wie ernst das Turnen genommen wurde, geht aus Punkt sieben der Turnordnung hervor.
Er lautet:
,,Während des Turnens darf auf dem Turnplatz nicht geraucht, gegessen oder getrunken werden und es sind alle Witzeleien bei den Turnübungen zu vermeiden".
Außerdem heißt es in der Turn-Ordnung an anderer Stelle:
,,Wer zu spät zum Turnen erscheint, zahlt 5 Pfennig.
Wer gar nicht erscheint, zahlt l0 Pfennig."
Nur kurze Zeit konnte der Turnbetrieb durchgeführt werden, da brach der 1. Weltkrieg aus. Fast alle Vereinsgründer eilten zu den Waffen und das Vereinsleben kam völlig zum Erliegen. Erst am 18. Januar 1919 fand wieder eine Generalversammlung statt. Auf dieser Versammlung wurde Conrad Wille wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Zehn Vereinsmitglieder waren im Kriege gefallen. Einer verstarb in der Heimat und vier befanden sich in Gefangenschaft. Trotz dieser Rückschläge ging man aber sofort daran, den Vereinsbetrieb unverzüglich wieder aufzunehmen.
ln Verlängerung des Grundstücks Heinrich Lührssen (Schmiedestraße) hatte man auf dem Dreieck zwei starke Holzpfähle in den Boden gerammt, und im Nu war das Reck fertig.
Dieses kleine Dreieck hatte über Jahrzehnte hinaus volkstümlich den Namen ,,Turreplatz"
Aus der Inflation ging der Verein mit einem Kassenbestand von einem Zentner Roggen hervor. Für 12 RM wurde dieser an den Vereinswirt Christoph Wille verkauft. Gleichzeitig wurde über den Kauf einer Fahne beraten und ein Fahnenkomitee wurde gewählt. Im Juni 1926 war es soweit. Anlässlich des Bezirksturnfestes, welches 1926 in Hohnhorst stattfand, feierte der Verein das Fest der Fahnenweihe.
Nach 18jähriger Vorstandstätigkeit trat Conrad Wille auf der Generalversammlung am 19.01.1930 zurück. Daraufhin wählte man Wilhelm Wittkopp zum 1. Vorsitzenden, und es wurde der Antrag gestellt Conrad Wille zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Diesem Antrag wurde einstimmig entsprochen. Der Verein begann sich sehr erfreulich zu entwickeln. Es herrschte reger Turnbetrieb. Auch Leichtathletik wurde mittlerweile betrieben und der Spielmannszug, der schon früher einmal bestand, kam wieder zu neuer Blüte.
Auf der Quartalsversammlung am 12.04.1930 wurde erstmals der 2. Turnwart mit dem Amt eines Spielwartes betraut. So können wir heute das Jahr 1930 als Geburtsjahr des Handballspiels in Hohnhorst bezeichnen. Noch im gleichen Jahr wurde die Sportplatzfrage besprochen und ein Antrag an die Gemeinde zwecks Unterstützung gestellt. Auf der Quartalsversammlung am 26.07.1931 wurde unter Punkt „Verschiedenes“ offiziell die Aufstellung einer Handballmannschaft und der Kauf eines Handballes besprochen.
Offiziell wurde dann 1931 die erste Handballmannschaft mit folgender Besetzung aufgestellt:
Tor:
Heinrich Lührßen
Verteidigung:
Wilhelm Eberding,
Wilhelm Mensching
Läuferreihe:
Heinrich Matthias,
Christoph Blanke,
Heinrich Hecht
Sturm:
Heinrich Weihe,
Heinz Meier,
Otto Schäfer,
Karl Lehrke,
Robert Heine.
Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen und die Regierungsform unseres Staates von der Demokratie zur Diktatur wechselte, blieb das auch für den Verein nicht ohne Auswirkungen. Der Vorsitzende hieß nun Vereinsführer und eine Wahl des Vorstandes fand nicht mehr statt. Die Vorstandsmitglieder wurden vom Vereinsführer ernannt und nicht mehr von der Versammlung gewählt. Diese Umstellung tat aber der sportlichen Seite keinen Abbruch.
Im Jahresbericht von 1935 wurde festgestellt, dass der Handball dem Turnen den Rang abgelaufen hatte. Der ersten Handballmannschaft wurde für ihre Leistungen im Spielabschnitt 1935/36 von Bürgermeister Weihe ein Album überreicht. In der Leichtathletik erhielten die Sportfreunde Heinrich Lührssen, Heinrich Weihe, Christoph Blanke, Heinz Meier und Otto Schäfer anlässlich ihres 25. Sieges einen SiIberkranz.
Der Kreisehrenbrief wurde 1936 an Gustav Eisel, Wilhelm Bruns und Heinrich Mensching ausgehändigt. Eine besondere Ehrung erfuhr der bisherige Oberturnwart Gustav Eisel, der zwar von seinem Posten zurücktrat, aber als Vorstandsmitglied ohne Geschäftsbereich weiterhin dem Vorstand angehörte.
Aber wie es immer und überall ist, nach einer Zeit des Aufschwungs reger Vereinstätigkeit und guter Zusammenarbeit kam im Jahr 1937 für den TuS Germania Hohnhorst das erste Krisenjahr. lm Laufe der Generalversammlung am 03.01.1937 entspannten sich Auseinandersetzungen, die dazu führten, dass die Versammlung ohne etwas Bestimmtes zu beschließen, vom Ehrenvorsitzenden Conrad Wille geschlossen wurde. Der gesamte Vorstand trat an diesem Abend zurück, ja sogar einige langjährige Vorstandsmitglieder traten aus dem Sportverein aus. Eine außerordentliche Versammlung fand nun am 17.01.1937 unter Leitung des Fachamtsleiters des Gauunterkreises, Ernst Stahlhut aus Bückeburg, statt. Schriftlich wurde Heinrich Schwake als 1. Vorsitzender gewählt. Sehr bedauerlich fand man diesen Führungswechsel, denn im gleichen Jahr sollte in Verbindung mit dem Unterkreisturnfest das 25jährige Stiftungsfest des Vereins gefeiert werden. Überliefert ist, dass trotz aller Erschwernisse das Fest sehr harmonisch verlief.
Bei der Generalversammlung im Januar 1939 wählte man Heinrich Lührßen zum 1. Vorsitzenden.
Es folgte noch eine Quartalsversammlung am 13.05.1939. Das Protokoll der letzten Versammlung trägt die Unterschrift von Heinrich Weihe, der es während eines Fronturlaubes 1940/41 geschrieben hatte. Die Schrecken des zweiten Weltkrieges brachen über unser deutsches Vaterland herein. Alle Männer in den besten Lebensjahren wurden zu den Waffen gerufen. Und was blieb nach sechs Kriegsjahren übrig? Alles Leid und alles Elend ließen sich nicht in Worten kleiden. Ein zweigeteiltes Land in Hunger und Elend. Millionen von Toten, Verwundeten und Vermissten. Weitere Millionen von Heimatvertriebenen, die „ihrer Heimat beraubt“ auf den Straßen ihrem Schicksal überlassen waren.
lm Protokollbuch war zu dieser Zeit nichts mehr niedergeschrieben, man hörte vom Sportverein nichts mehr bis…
….ja bis zum 27. März 1946. Noch nicht einmal ein Jahr nach dem Ende des schrecklichen Krieges, fanden sich wieder 50 Sportfreunde, um den Turn- und Sportverein ,,Germania" zu neuem Leben zu erwecken. Den Vereinskameraden, die nicht mehr aus dem 2. Weltkrieg zurückkehrten, hatte der Verein zur bleibenden Erinnerung eine bildliche Ehrentafel erstellt. Aus den Reihen der Sportfreunde wählte man Fritz Blanke zum 1. Vorsitzenden, der in den folgenden Jahren dem Verein unermüdlich und unter größten Opfern wieder zu neuer Blüte verhalf. Friedrich Blanke ist es zu verdanken, dass der Sportplatz am 31.08.1947 eingeweiht werden konnte, dass eine neue Fahne beschafft und das Fest der neuen Fahnenweihe begangen wurde. Auch der Spielmannszug wurde wieder neu gegründet. 64 Siege waren die Ausbeute des Jahres 1948. Den Sportfreunden Georg Büthe, Adolf Hanke und Heinrich Ryssel wurden kleine Geschenke für ihren unermüdlichen Einsatz überreicht.
Auch 1949 verzeichnete der Verein im Vergleich zum Vorjahr eine ähnlich große Anzahl von Siegen. Da zusätzliche Erfolge auch von den Turnern errungen wurden, begann sich das Problem „Turnhallenbau“ abzuzeichnen. Aber es sollten noch einige Jahre vergehen bis der Plan, eine eigene Turnhalle zu haben, Wirklichkeit wurde.
Nachdem der 1. Vorsitzende Friedrich Blanke im Laufe des Jahres 1950 von seinem Posten zurückgetreten war, wurde auf der Versammlung am 14.01. 1951 Heinrich Lührßen zum Nachfolger gewählt. Auf jener Versammlung diskutierte man die Turnhallenfrage erneut und so wurde am 21.04.1951 ein Turnhallenbauausschuss gebildet. Schnell war klar, dass eine solche Unternehmung nicht ohne die Unterstützung der Gemeinde bewältigt werden konnte. Doch auch dieser Ausschuss konnte trotz aller Vorstellungen bei der Gemeinde nicht viel ausrichten. Die Gemeinde versagte dem Verein in diesem Punkte ihre finanzielle Unterstützung, so dass der Turnhallenbau nicht zu verwirklichen war. Erst nachdem einige sportbegeisterte Hohnhorster in den Gemeinderat gewählt wurden, zeigte die Gemeinde Interesse. Von Vorteil war dabei auch, dass der damalige 2. Vorsitzende, Wilhelm Rohrßen, das Amt des Bürgermeisters inne hatte. Und so konnte im Jahre 1953 mit dem Bau der Turnhalle begonnen werden. Unsagbare Schwierigkeiten galt es zu überwinden. Aber dank der tatkräftigen und finanziellen Unterstützung mehrerer Vereinsmitglieder ging der Bau zügig voran.
Am 12 September 1954 war es endlich so weit. In festlicher Form konnte die Turnhalle Ihrer Bestimmung übergeben werden. Nur durch vorbildliche Zusammenarbeit von Gemeinde und Verein war es möglich, dieses Projekt Wirklichkeit werden zu lassen. Die Namen Wilhelm Rohrßen als Bürgermeister und Heinrich Lührßen als 1. Vorsitzender werden für immer mit dem Bau der Turnhalle verbunden bleiben.
Auf der Jahreshauptversammlung im Jahre 1957 verzichtete Heinrich Lührssen auf die Wiederwahl als 1. Vorsitzender. Konrad Riechers übernahm nun das Amt. Da im Verein immer noch der Handball die dominierende Rolle spielte, ging er in den folgenden Jahren daran, mit Blick auf das 50 jährige Vereinsjubiläum, den Sportplatz zu renovieren. Der Sportplatz wurde drainiert und mit 200 m³ Mutterboden neu eingeebnet. Ferner entstand auf dem Sportplatzgelände ein Umkleideraum mit Waschgelegenheit.
So konnte sich der Verein zu seinem 50 jährigen Jubiläum durchaus sehen lassen. In den Folgejahren entwickelte sich der Verein gut. Die Mitgliederzahlen stiegen stetig und zahlreiche Erfolge konnten weiterhin erzielt werden. Die Handballer krönten ihre Erfolge mit dem Aufstieg in die Bezirksliga.
Das Turnen wurde wieder populär und selbst die bereits 1947 gegründete Damengymnastikriege erwies sich großer Beliebtheit. So wurde 1966 die Anzahl der Damen in der Gymnastiksparte mit 38 beziffert. Allerdings war dieser Erfolg nur von kurzer Dauer und mit dem Rücktritt von Frau Paus kam nach nur drei Jahren die Sparte beinahe zum Erliegen. Heinz Steege wurde 1971 zum 1. Vorsitzenden gewählt und löste Christoph Tatge nach fünf Jahren ab. 1972 wurde der Verein 60 Jahre alt und richtete wieder ein Jubiläumsfest aus. Obwohl man die Leichtathletiksparte offiziell erst 1975 als Sparte gründete, wurden zuvor auf den stattfindenden Turnfesten beachtliche Leistungen erzielt. Zwischen Vereinsgründung und 1939 wurden die Turnfeste kombiniert ausgetragen. Aus den Protokollen geht hervor, dass es bereits in den dreißiger Jahren Männer gab, die 6 m weitsprangen. Die 4 x 100m Staffel, in der Besetzung Heinrich Weihe, Heinrich Lührßen, Christoph Blanke und Karl Lehrke, war weit über unsere Ortsgrenze bekannt und lief manchen Sieg für die ,,Germania" nach Hause.
Bereits 1969 beantragte Konrad Riechers die Errichtung einer Leichtathletik-Anlage auf dem Einliegerland beim Sportplatz. So konnte im Frühjahr 1972 mit dem Bau einer 100 m-Bahn, einer Weitsprung- und Kugelstoßanlage begonnen werden. Alle Sparten trugen mit großem Einsatz zum Gelingen des 60jährigen Jubiläums bei. Nach Änderung der Vereinssatzung wurde der Turn- und Sportverein ,,Germania" Hohnhorst ein eingetragener Verein. Erstmals tritt die Tischtennissparte mit drei Herrenmannschaften zu Punktspielen an. Es waren zwei Jugend-(männl.) und eine Mädchenmannschaft im Einsatz. 1975 trat Heinz Steege nach vierjähriger Amstzeit zurück und Heinrich Röver wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Auf der Generalversammlung im Jahr 1976 stellte Hans-Peter Paffe den Antrag eine Badmintonsparte zu gründen. Wat wutt ji maken, Fedderball ruemjachtern? Vielen der Anwesenden war diese Sportart gänzlich unbekannt und es mussten zahlreiche Fragen beantwortet werden. Nach langem Hin und Her wurde dem Antrag zugestimmt und fortan war auch eine Badmintonsparte beim TuS Germania zu Hause. Wie sich in den Folgejahren herausstellte, war es das richtige Konzept zur richtigen Zeit. Die Anzahl der Mitglieder in dieser Sparte stieg stetig an, so dass man bereits drei Jahre nach ihrer Gründung das 49 Mitglied verzeichnete. Das Platzangebot in der Hohnhorster Halle reichte schon lange nicht mehr und man wich auf die große Sporthalle im Scheller aus. Schnell stellten sich nennenswerte Erfolge ein. 1990 wurde Silke Oldenburg Niedersachsenmeisterin bei den Schülern, 1991 belegten Kerstin Oldenburg und Henning Kurok den 3. Platz bei den norddeutschen Meisterschaften und qualifizierten sich damit für die deutsche Meisterschaft. Heinz Werner Eberhardt wurde 1997 deutscher Meister und qualifiziert sich damit für die Europameisterschaft. 1979 konnte auf der Generalversammlung das 300 Mitglied gezählt werden. In der Leichtathletik ging es stetig bergauf und so wurden 1979 erstmals 72 Sportabzeichen abgenommen. Der TuS Germania Hohnhorst nahm mit dieser Zahl den ersten Platz im Kreissportbund ein.
Im Laufe des Jahres 1981 übernahm der bisherige 2.Vorsitzende, Willi Rohrßen, den Vorsitz im Hohnhorster Sportverein, nachdem der 1. Vorsitzende Heinrich Röver sein Amt niedergelegt hatte. Auf der nächsten Generalversammlung wurde Willi Rohrßen dann von der gesamten Versammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt. lm Jahre 1982 konnte der Verein auf eine 70 jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Gleichzeitig wurde in Hohnhorst 50 Jahre Handball gespielt. Aus diesem Anlass fand ein Jubiläums Pokalturnier mit anschließendem Kommers statt. Im Laufe dieser 70 Jahre hatte sich nicht nur der Sport verändert, auch die Sportstätten mussten ständig den Bedürfnissen angepasst werden. So wurden 1983 nach Jahren des Provisoriums Licht- und Wasserleitung zum Sportplatz in Eigenleistung verlegt. In der Hohnhorster Sporthalle wurden die Duschräume und die Umkleideräume in Eigenleistung errichtet. Am 06.07.1984 konnte das Sportheim in einer Feierstunde seiner Bestimmung übergeben werden.
Auf der Generalversammlung im Jahr 1985 wurde der Antrag gestellt eine Wandersparte zu gründen. Als erster Wanderwart wurde Jochen Endling gewählt. Die neu gegründete Wandersparte erfreute sich großer Beliebtheit und es konnten in kurzer Zeit bereits 50 Mitglieder in der Sparte begrüßt werden. Zahlreiche Wanderungen und auch mehrtägige Fahrten wurden angeboten. Um auch schon den „kleinsten“ Mitgliedern unseres Vereins die Möglichkeit zu bieten sich sportlich zu betätigen, wurde 1985 die Mutter-Kind Turngruppe ins Leben gerufen.
Ebenfalls im Jahr 1985 musste man feststellen, dass der Nachwuchs im Handball allein aus dem Ort Hohnhorst nicht mehr ausreichte, um nachhaltig guten Sport anzubieten. Der damalige Vorstand entschloss sich nach 54 Jahren Handball im TuS Germania Hohnhorst fortan mit dem Nachbarverein ETSV Haste zusammen zuspielen. Es wurde eine Handballspielgemeinschaft gegründet. Nach langem Hin und Her einigte man sich auf den Namen SG Hohnhorst/Haste, allerdings musste zur Namensfindung am Ende das Los entscheiden. Der Name SG Hohnhorst/Haste konnte sich auf der Handballbühne schnell etablieren.
Bereits 1988 qualifizierte sich die erste Herrenmannschaft für den DHB Pokal und konnte erst durch den damaligen Erstligisten OSC Rheinhausen gestoppt werden. Legendär war dabei der Sieg über den damaligen Erstligisten TBV Lemgo. Damals erreichte das Team um Trainer Peter Wengler überregionale Bekanntheit. Nicht zuletzt deshalb, weil in der NDR Sportschau über diesen Sieg berichtet wurde. 1990 wurde der Aufstieg in die Verbandsliga geschafft, 2001 gar der Aufstieg in die höchste Niedersächsische Liga, die Oberliga erreicht. Die Erfolge in den Sparten waren deutlich zu spüren und so konnte auf der Generalversammlung 1988 nunmehr das 500 Mitglied begrüßt werden. Der zeitgleich in Deutschland vorherrschende „Boris Becker Boom“ ging auch am TuS Germania nicht spurlos vorüber. So wurde in Hohnhorst über die Gründung einer Tennissparte nachgedacht.
Bereits ein Jahr später konnte nach akribischer Planung am 02.09.1989 feierlich die Tennisanlage eingeweiht werden und der zuvor gegründeten Tennisparte übergeben werden. Auf der Generalversammlung am 16.01.1993 trat Erhard Pohl in das Amt des 1. Vorsitzenden und löste damit nach 13 Jahren Willi Rohrßen aus dem Amt ab. Unter seiner Regie wurde 1994 das Dorfgemeinschaftsfest erstmals von den örtlichen Vereinen ausgerichtet. Für den damals leer stehenden „Dorfkrug“ wurde nach langer Suche kein Pächter mehr gefunden und die Örtlichkeit drohte zu verfallen.
Deshalb trat 1995 die Gemeinde an den TuS Germania heran, um eine sinnvolle Nutzungsmöglichkeit zu finden. Da der TuS Germania Hohnhorst die Räumlichkeit sowieso schon nutzte war es naheliegend die anderen Räume, nach entsprechendem Umbau, auch dem Verein zu übergeben. Nach ersten Renovierungs- und Umbauarbeiten, die größtenteils in Eigenleistung erbracht wurden, konnte das „neue“ Vereinsheim am 28. Juni 1996 eingeweiht werden. Im weiteren Verlauf des Jahres wurde jedoch noch fleißig weiter gewerkelt, so dass bis zum Ende des Jahres sämtliche Arbeiten abgeschlossen werden konnten. Es wurden der Clubraum sowie die alte Gaststätte komplett umgebaut. Damen und Herrentoiletten wurden instandgesetzt. Ein Durchgang zur Sporthalle wurde neu gestaltet und das Obergeschoss wurde saniert. Bei der feierlichen Einweihung wurde diese Stätte „Vereinsheim zum Dorfkrug“ genannt und kann seither für alle Spartenzusammenkünfte, Sitzungen und Feierlichkeiten genutzt werden.
1998 wurde erstmals ein Oktoberfest ausgerichtet. Etwas überrascht, aber dennoch erfreut über den enormen Zuspruch der Hohnhorster und der Besucher der umliegenden Gemeinden hatte das neue Vereinsheim auch diese Feuerprobe mit Bravur bestanden. Der Gesamtaufwand für den Umbau war für die Vereinsmitglieder trotz finanzieller Unterstützung der Gemeinde ein Kraftakt. Die Gesamtfinanzierung erforderte von jedem Mitglied eine einmalige Umlage von 100 DM über die im Vorfeld heftigst diskutiert wurde.
Im Jahr 2002 feiert der TuS Germania Hohnhorst sein 90 jähriges Bestehen. Anlässlich dieser Feier wurde im Rahmen des Dorfgemeinschaftsfestes auf dem Hof von Bürgermeister Otto Lattwesen ein Kommers abgehalten. Knapp 20 Jahre nach der letzten Renovierung war es erneut erforderlich geworden, dass Sportheim auf dem Sportplatz den aktuellen Bedürfnissen anzupassen. So wurde im Jahr 2003 nach Genehmigung der Zuschussgelder durch den Landkreis Schaumburg mit dem Umbau bzw. der Renovierung des Sportheims begonnen. Am 05.06.2003 war der erste Arbeitseinsatz und am 11.10.2003 fand der letzte Arbeitseinsatz statt. Wieder einmal wurde viel Eigenleistung eingebracht. Die Außenfassade und das Dach wurden komplett neu instandgesetzt. Es wurden die Duschräume und Umkleideräume neu gestaltet. Ein kleiner Aufenthaltsraum wurde errichtet, der seither den Leichtathleten als Zuflucht dient, wenn schlechtes Wetter droht. Die gesamte Außenanlage wurde ebenfalls neu gestaltet.
Auf der Generalversammlung 2006 wird Eckhard Rohrßen zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Er löst Erhard Pohl nach einer Amtszeit von 13 Jahren im Amt ab. 2007 wurden die Duschen in der Sporthalle Hohnhorst mit finanzieller Hilfe der Gemeinde Hohnhorst saniert.
2007 wurde das Sportangebot erneut erweitert. Mit der hochqualifizierten Übungsleiterin; Joana Gümmer, gelang es uns für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 3 und 15 Jahren ein Angebot zu finden, was seines Gleichen sucht. „Dance for Kids“ wurde geboren und ist bis heute sehr erfolgreich. Der Zulauf der Kinder und Jugendlichen war und ist so stark, dass Wartelisten eingerichtet werden mussten. 65 Kinder machen verteilt auf drei Gruppen Bewegungsübungen, studieren Tänze ein und haben Spaß.
2009 wurde der Gastraum und das Clubzimmer im „Vereinsheim zum Dorfkrug“ renoviert. Neben einer neuen Tresenanlage wurde das gesamte Erscheinungsbild modern gestaltet. Realisiert wurde dieses Projekt durch Eigenmittel und durch Eigenleistung des Vereins. Ebenfalls im Jahr 2009 wurde von der Samtgemeinde Bad Nenndorf eine Beteiligung der Hallennutzungsgebühr auf alle umliegenden Ortsvereine beschlossen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt übernimmt die politische Gemeinde Hohnhorst diese zusätzliche finanzielle Belastung für die Ortsvereine.